Gartenplanung einfach gemacht. Mit aktuellen Pflegetipps und Pflanzvorschlägen.
Januar ist die Zeit für die Gartenplanung. Im Winter besteht die Möglichkeit, sich über die Planung von Erweiterungs- und Neupflanzungen von Obst- und Ziergehölzen, Reben und Beeren sowie Umänderungen im Garten Gedanken zu machen.
"Erfahrene" Gärtner planen im Winter eine sinnvolle Frucht- und Kulturfolge. Dabei ist darauf zu achten, dass auf den Beeten immer eine andere Pflanzenart als im Vorjahr gepflanzt wird. Durch diesen ständigen Wechsel der Gemüsesorten auf der Anbaufläche wird die Bodenmüdigkeit verhindert. Um ganz sicher zu gehen, kann eine Bodenuntersuchung in Auftrag gegeben werden. Das entsprechende Fachgeschäft gibt darüber Auskunft.
Im Januar können Sie geschnittene Zweige von Blütensträuchern in eine Vase einstellen, welche dann bald in voller Blüte stehen. Besonders gut eignen sich Forsythien, Blutjohannisbeeren, Weiden sowie weitere Arten, die vorwiegend im Frühjahr blühen.
Nun ist es höchste Zeit, die Gartengerätschaften zu warten. Auf eine gründliche Reinigung der Spritzgeräte sollte Wert gelegt werden. Am besten reinigen Sie das Gerät mit einem Reinigungsmittel und heissem Wasser. Nicht vergessen sollte man das Durchspülen des Schlauches inklusive der Spritzdüse. Allenfalls müssen verkalkte Düsen mit einem entsprechenden Entkalker zusätzlich gereinigt werden. Auch Ersatz- oder Neuanschaffungen sind jetzt zu planen.
Bei abgetrocknetem Boden und angenehmen Temperaturen können jetzt die Gartenarbeiten beginnen, wie beispielsweise das Vorbereiten der Beete durch Umgraben, Umstechen und Hacken mittels Gartenkralle oder maschinell mit der Hackfräse. Im Zweifelsfall ist es besser, noch ein wenig Geduld zu haben und abzuwarten, bis der Boden genügend abgetrocknet ist. Wurde die Bodenbearbeitung schon im Herbst oder Frühwinter vorgenommen, kann natürlich auf das Umgraben und Umstechen verzichtet werden.
Kompost, richtig eingesetzt, ist im Hausgarten ein sehr guter Bodenverbesserer und Dünger zugleich. Bodenflora und -fauna werden dadurch positiv beeinflusst.
Gut gereifter Kompost erkennt man an folgenden Eigenschaften: er hat einen waldähnlichen Geruch, ist feucht und enthält keine sichtbaren Pflanzenreste mehr. Kompost mit grober Struktur sollte gesiebt werden. Durch regelmässige Kompostzugaben wird nicht nur der Humusgehalt des Bodens erhalten, der Kompost wirkt auch gleichzeitig als Dünger. Er enthält die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kali sowie viele wichtige Spurenelemente.
Zur Überprüfung, ob der Kompost schon reif genug ist, um im Garten verteilt werden zu können, kann der Kressetest durchgeführt werden. In ein Konfitürenglas etwas Kompost geben und Kressesamen ausstreuen, angiessen und verschliessen. Keimt die Kresse nach ein paar Tagen problemlos, kann der Kompost im Garten verteilt werden. Keimt die Kresse nicht oder bekommt sie gelbe Blätter, ist der Kompost noch nicht reif genug.
In wärmeren Regionen wird im April mit dem Entfernen des Winterschutzes (Vlies etc.) bei winterharten Pflanzen begonnen, damit der Austrieb nicht behindert wird. Dies ist wichtig, damit die Sonneneinstrahlung die einzelnen Knospen erreicht.
Im Garten zeigt sich bereits auch das erste Unkraut. Mit dem Jäten und dem Vertikutieren des Rasens nicht zu lange zuwarten, sonst versamen sich die Unkräuter.
Die Autorität der Eisheiligen (Mamertus 11., Pankratius 12., Servatius 13., Bonifatius 14. und Sophia 15. Mai) wurde früher strikte respektiert. Wer vor den Eisheiligen frostempfindliche Pflanzen ins Freie pflanzte, lief Gefahr, dass sie erfroren. In den letzten Jahren zeigte sich der Frühling in der Regel meistens früher, so dass die Frostgefahr etwas gemildert wurde. Spätfröste blieben meistens aus. Trotzdem sollten sehr empfindliche Gewächse vor Mitte Mai nicht ungeschützt gepflanzt werden. Blühende Beeren und Zwergobstarten lassen sich mit Vlies vor Frost leicht schützen.
Der Blauregen (Wisteria) kann nun nach der Blüte geschnitten werden. Bei älteren Pflanzen kann jetzt auch längeres, altes Holz entfernt werden. Das Rückschnittverhältnis sollte nicht allzu einseitig sein. Das heisst: Nicht mehr als ein Viertel auf einmal zurückschneiden. Bei den einjährigen Austrieben hingegen kann mehrmals während des Sommers ausgelichtet werden. Ist der Blauregen etwas blühfaul, so gibt es einen Trick, um nach Möglichkeit die Blühkraft etwas zu intensivieren: Etwa die Hälfte der starkwüchsigen, einjährigen Triebe gleichmässig verteilt auf Zapfen schneiden (ca. 15 cm lang). Die andere Hälfte der einjährigen Triebe ganz wegschneiden.
Während der Sommerzeit können noch viele Blühpflanzen oder Gemüsesorten ausgesät werden. Die Saaten brauchen jedoch viel Pflege. Es kann in der Sommerzeit enorm heiss und trocken sein. Daher ist es wichtig, dass dann die Saaten schattiert und ständig feucht gehalten werden. Schon ein einziges Austrocknen während kurzer Zeit kann den keimenden Samen vernichten. Das beste Beispiel dazu ist die Keimung des Nüsslisalates. Viele Leute beklagen sich immer wieder, dass der Nüsslisalatsamen nicht aufgegangen sei. Bestimmt sei dies alter Samen. Kann sein. In Tat und Wahrheit liegt die Ursache aber meistens bei der Trockenheit.
Während den Trockenperioden sind die Pflanzen auf viel Wasser angewiesen. Bei Kübelpflanzen werden jedoch häufig durch das viele Giessen die Nährstoffe „ausgespült“. Deswegen ist es wichtig, die Pflanzen regelmässig mit einem Flüssigdünger nachzudüngen. So lassen sich Mangelerscheinungen vermeiden, die Pflanzen danken es mit einem starken Wachstum.
Obwohl sich langsam aber sicher die Vegetationsperiode dem Ende nähert, darf die Unkrautbekämpfung nicht ausser Acht gelassen werden. Denn auch jetzt bilden Unkräuter noch Samen aus, welche dann später, sicher aber im kommenden Frühjahr, keimen.
In dieser Jahreszeit werden oft Zierkürbisse zu Dekorationszwecken in Schalen etc. verwendet. Um ein schnelles Einschrumpfen zu vermeiden, beziehungsweise die Verdunstung zu verringern, können die Poren der Kürbisse mit Bienenwachs versiegelt werden. Die Haltbarkeit wird dadurch wesentlich verlängert.
Je nach Rückschnitt im Sommer sind jetzt diverse Teekräuter nachgewachsen. Frischgrüne, geschnittene Zweige von Teekräutern wie Pfefferminze oder Zitronenmelissen können getrocknet werden.
Vielerorts sind die Abräumarbeiten wahrscheinlich bereits erledigt. Wo nicht, kann dies auch im November noch nachgeholt werden.
Wenn der Boden ein wenig abgetrocknet, oder noch besser leicht gefroren ist, kann umgegraben werden. Zuerst Mist oder Kompost verteilen und dann umgraben, wäre die beste Lösung.
Freilandwasserleitungen sind abzustellen und zu entleeren. Regenwasserbehälter sollten umgekippt werden.
Im Dezember sind Kleingewächshäuser und Frühbeete oft leer. Die beste Zeit also, um Reparatur- und Wartungsarbeiten auszuführen. Es empfiehlt sich, diese Arbeiten an einem milden Tag in Angriff zu nehmen. So können noch vorhandene Pflanzen vorübergehend an einem geschützten Ort gelagert werden. Wenn immer möglich kein Fensterputzmittel verwenden. Ablaufende Putzflüssigkeit kann im Boden schädliche Reaktionen auslösen. Lüftungsöffnungen und Türen sind falls nötig zu schmieren.
Bei freiem Platz kann der Boden tief und grobschollig umgegraben werden. Während des Winters decken wir die Frühbeete mit Fenstern ab und lüften sie leicht. Dadurch wird die Erde nicht allzu nass. Trotzdem ist die Frosteinwirkung gut. Der Gasaustausch der groben Bodenstruktur kann so gut stattfinden. Schlechtwetterzeit kann mit Reparaturarbeiten der Gartengeräte überbrückt werden.