Venturia inaequalis, Venturia pirina
Mit Sicherheit ist Schorf der Kernobstbäume die gravierendste Pilzkrankheit dieser Obstbäume. Er kommt an Kernobst mit zwei Arten vor, dem Apfelschorf (Venturia inaequalis) und dem Birnenschorf (Venturia pirinaj).
Der Schorf bildet auf den Blättern und jungen Trieben dunkelbraune, samtige Flecken. Später trocknen die Flecken, und es kommt zu Blattfall. Bei einem Fruchtbefall macht sich Schorf durch schwarze, rissige Flecken auf der Frucht bemerkbar. Schaden durch Schorf wird in 3 Phasen eingeteilt: Frühschorf an sehr jungen Früchten, die verfaulen; Spätschorf an grösseren Früchten, die dann Missbildungen und Risse aufweisen; Lagerschorf, der erst auf dem Lager durch Fruchtflecken auftritt.
Starke Schäden werden in Gebieten mit viel Niederschlägen und hoher Luftfeuchtigkeit hervorgerufen. Die Keimung der Sporen ist von 2–30 °C möglich.
Der Pilz überdauert auf Falllaub auf dem er sich weiterentwickelt. Myzeliumlager können auch in Krebswunden von befallenen Zweigen überdauern. Von dort aus infiziert der Pilz im Folgejahr. Die Erstinfektion erfolgt im späten Frühjahr.
Infiziertes Falllaub und Früchte entfernen, da sie auch noch in abgestorbenem Zustand infektiös sind. Seit einigen Jahren gibt es auch für den Anbau im Garten recht resistente Sorten, die deutlich weniger anfällig sind. Diese sind zu bevorzugen.
Vorbeugend sollte auf jeden Fall eine Austriebspritzung mit kupferhaltigen Mitteln direkt vor Aufbrechen der Knospen durchgeführt werden um Sporen auf der Rinde einzudämmen. Bekämpft wird Schorf an Kernobst nach Blüte und während des Fruchtwachstums durch 3–4 Spritzungen im Abstand von 3–5 Wochen. Bei sehr trockener Witterung kann der längere Abstand gewählt werden. Die Spritzungen erfolgen bis ca. 2–4 Wochen vor Ernte.
Für diesen Schaden und/oder Anwendungsbereich ist derzeit kein zugelassenes Produkt verfügbar.